Lepidodactylus Lugubris (Jungferngecko)


Der Jungferngecko (Lepidodactylus lugubris), auch Schuppenfingergecko genannt.

1. Allgemeines

Der Jungferngecko ist ein kleinbleibender, nacht- und dämmerungsaktiver Gecko, der auch als Scaly-Fingered Gecko, Mourning Gecko und Oceanian Palm Gecko bezeichnet wird.

2. Herkunft

Ursprünglich stammt der Jungferngecko wahrscheinlich von den Marshall Inseln und dem Arno Atoll. Mittlerweile fühlt er sich in den tropischen und subtropischen Regionen der ganzen Welt zuhause.

In der Natur sind sie überwiegend Baumbewohner und kommen von Strandnähe bis in den tiefen Regenwald in Mangroven und auch auf Palmen vor.

3. Aussehen

Die kleinen Geckos werden ca. 8-9 cm groß, wobei die meiste Länge auf den Schwanz fällt. Diese Geckoart hat eine schmale schlanke Form, die sich bis in den Kopfbereich fortsetzt.

Die Besonderheit dieser Geckoart sind Haftlamellen an der Unterseite der Füße und kleine schuppenartige "Zehen".

Die Schuppen stehen leicht nach oben, auch wenn das etwas seltsam aussieht, ist dies völlig normal.

Der Schwanz ist seitlich leicht gezahnt. Der Grundton kann von dunkelbraun bis sehr hell (sandfarben) sein und sogar leicht ins gelbliche gehen.

Die Färbung ist auch temperaturabhängig, je höher die Temperatur desto heller ist die Grundfärbung.

Der Körper ist komplett, vom Schwanz aufwärts bis zum Kopfansatz, quer gezackt. Auf dem Kopf befinden sich paralell verlaufende wellige Linien.

4. Geschlechtsunterschiede

Durch die parthenogenetische Fortpflanzung existieren fast keine Männchen, sondern nur Weibchen. Sollte man doch mal ein Männchen bekommen so ist dies meist unfruchtbar.

5. Haltung

Ich halte mein Tiere (0.4) momentan in einem Terrarium der Größe 60x55x70 cm.
Mindest-Terrariengrößen (L x B x H), die in der Literatur oder von Züchtern genannt wurden:

30 x 30 x 30 cm für ein Einzeltier (Züchterangaben)
25 x 35 x 35 cm für 1 - 2 adulte Geckos (Züchterangaben)
60 x 40 x 40 cm für mehrere Tiere (Nietzke)

Für diese Art werden meistens zur Aufzucht kleinere Terrarien verwendet da sie sich dort besser beobachten lassen.

Wer diese wundervollen Tiere schon einmal beobachten durfte wie sie durchs Terrarium springen wird sicher ein größeres Terrarium wählen.

 

Eigentlich sollte das Terrarium aber höher als breit sein, da es sich um Baumbewohner handelt, aber da gibt es unterschiedliche Meinungen.

Meine Tiere halten sich in allen Bereichen des Terrariums auf und nutzen jeden Bereich.

Temperatur: ca. 25-28°C im Durchschnitt, nachts sollte die Temperatur nur geringfügig abfallen.

Luftfeuchtigkeit: Tagsüber ca. 60- 70%.

Da diese Tiere wahre Ausbruchskünstler sind, sollte man jede noch so kleine Ritze abdichten.
Zwischen den Terrarienscheiben empfiehlt sich eine Naht aus Silikon. Und wenn die Geckos nicht ausbrechen, dann flüchten die Heimchen.
 


6. Einrichtung und Beleuchtung

Als Bodengrund kann man Kokoserde, getrocknete Humusblöcke (Humus-Brick) oder einfach ungedüngte Gartenerde verwenden. Als Überstreu verwende ich Rindenmulch oder Pinienborken.

Als Bepflanzung eignen sich Mini-Ficus, kleinbleibende Bromelien oder Farne. Man kann eigentlich jede für die Terraristik geeignete Pflanzen verwenden. Da diese Art sehr klein ist, brauchen sie auch nicht so „stabile“ Pflanzen und man kann sie bei kleinen Pflanzen besser beobachten. Ein Stück oder eine komplette Korkwand sollte nicht fehlen.
Bambusstäbe, Wurzeln oder größere Steine (als Sonnenplatz) runden die Einrichtung ab.

Als Beleuchtung verwende ich einen Strahler und eine Neonröhre. Auf besondere UV Strahlung kann verzichtet werden, da die Tiere nachtaktiv sind, obwohl da wieder einige Züchter und andere Halter geteilter Meinung sind.
Ich benutze aber trotzdem eine Röhre mit UV-Anteil und würde dies weiterempfehlen.
Meine Tiere lassen sich auch öfters tagsüber blicken und nehmen ein "Sonnenbad".

7. Ernährung

Als Futter eignen sich Drosophila, kleine Heimchen und Grillen, Bohnenkäfer weiße Asseln usw...
Ich füttere ca. 3-4 mal die Woche eine Portion der genannten Futtertiere.

Als Beikost empfiehlt sich hin und wieder Obst oder etwas Marmelade. Das fressen meine Tiere auch nicht, sondern sie lecken nur daran. Calciumbeigabe ist wichtig, deshalb müssen die Futtertiere bestäubt werden. Man kann auch geriebene Sepiaschalen oä. zusätzlich bereitstellen.

Tägliches Sprühen ist wichtig, weil diese Tiere die "Tautropfen" von den Blättern oder der Scheibe lecken. Manche Lugubris trinken nur so. Meine nipppen hin und wieder auch von der von mir bereitgestellten Trinkschale.

8. Zucht

Da diese Tiere sich durch Jungfernzeugung vermehren, ist es leicht Nachzuchten zu bekommen. Die Weibchen legen im Abstand von zwei bis neun Wochen ein oder zwei Eier ab. Nach ca. 65-95 Tagen schlüpfen die Jungtiere, welche eine Grösse von ca. 35 mm aufweisen. Die Fortpflanzungsreife wird im Alter von acht bis zehn Monaten erreicht.

Am 26.09.2012 erblickten unsere ersten eigenen Nachzuchten das Licht der Welt.
Die ca.4 Monate alten Tiere lassen sich mitlerweile öfters mal blicken und ich werde sie hoffentlich bald vor die Linse bekommen.
Bilder folgen...
Aufzuchtterrarium Jungferngeckos
Aufzuchtterrarium Jungferngeckos
Jungferngecko 4 Monate alt
Jungferngecko 4 Monate alt

Hier der erste Schnappschuß eines unserer

Jungferngeckobabys.